Das Zappelding oder das Hosenrock-Schnittmuster Gr.80-164
 
Bei dem Zappelding handelt es sich um ein super fix genähtes Hosenröckchen. Ihr könnt das Zappelding in zwei Weiten nähen, bei dem die weite Variante eher einem Hosenrock und die schmale Variante einer luftigen Sommerhose gleicht.
Die Schleifenbänder bleiben dabei Optional, ebenso wie die seitlichen Taschen. 
 
Material:
Ich empfehle leichte Webware -  Musselin, Seersucker, Viskose
 
Auch dieses Schnittmuster hat eine ganz eigene Geschichte bekommen:
 
Das Schnittmuster ist nur für den privaten Gebrauch!
 
Geschichte:
Das Zappelding
„Wo fängt Gewalt an?“ Fragt Theresa ihre beste Freundin Susi, an einem Nachmittag
mitten im Juni.
Etwas erstaunt schaut Susi ihre Freundin an. Theresa war sonst nicht der Typ, der tiefgründige Fragen stellte. Ganz im Gegenteil, sie hatte schon immer jede Schwierigkeit einfach weggelacht. Sie bleib lieber an der Oberfläche der Dinge und wenn Themen zu schwermütig wurden, konnte man sich sicher sein, dass gleich ein Spruch folgen würde, der dem ganzen Thema so ruckartig die Ernsthaftigkeit nahm, dass nichts als Albernheiten überblieben.
Diese Frage, die nun also in der warmen Sommerluft schwebte und mit den herabhängenden Zweigen der
Weide, unter der sie saßen, hin und her baumelte, hatte Theresa ein Thema eröffnet,
welches sich nur schwerlich leichtfüßig in ein Gespräch voller Oberflächlichkeiten
einfügen konnte.
Susi überlegte einen Moment, ihr fielen die Worte ihrer Mutter nicht mehr so recht
ein, sie musterte ihre Freundin während sie versuchte den Satz im Kopf zusammen
zusetzten.
„Gewalt fängt dort an, wo eine Wunde zurückbleibt. Dort wo ein Schmerz entstanden
ist, hat vorher die Gewalt gewütet“ Susi waren die Worte wieder eingefallen und sie mochte die zwei Sätze, denn sie waren so einfach zu verstehen. Die Sätze, nicht der Inhalt, den sie beschrieben. Sie fand, dass diese toll beschrieben, dass eine Wunde nicht bluten oder gar sichtbar sein musste, um da zu sein.
„Glaubst du es gibt schlimmere und weniger schlimme Gewalt?“ Fragte Theresa mit
einem sehr ungewohntem Ernst in ihrer
Stimme.
„Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube, dass alles was bei einem anderen Menschen
eine Wunde hinterlässt schlimm ist. Meinst du nicht es wäre falsch darüber zu urteilen, ob es eine schmerzhafte oder nicht so schmerzhafte Wunde ist? Das wäre nicht fair, schließlich erlebt jeden Mensch schmerz anders und jeder Mensch kann unterschiedlich viel aushalten. Würden wir anfangen Wunden nach ihre tiefe zu beurteilen oder sogar anderen Menschen absprechen schmerzen empfinden zu dürfen, weil wir den eigenen Schmerz als viel größer empfinden, würden wir uns anmaßen über ein Empfinden zu richten, welches für uns nie nachempfunden
werden kann.“
Als Susi die letzten Worte über ihre Lippen rollen ließ, schaute sie kurz zu Theresa.
Theresa saß ganz klein neben ihr. „Ich hab es getan, ich habe geurteilt. Ich habe dem
Mädchen von nebenan gesagt, sie solle sich nicht so anstellen, als sie mir erzählte,
dass ihr Vater ihr einen Klaps auf den Po gegeben hatte!“ Theresa flüstere als sie
ihrer Freundin davon beichtete. „Ich habe danach in ihr schmerzverzerrtes Gesicht
geschaut, ich glaube meine Worte haben ihr genauso weh getan, ich habe sie alleine gelassen! Ich meine ja nur,
nur weil ich......“ Theresa sprach nicht weiter, musste sie auch nicht. Susi hatte
während Theresas Beichte nach ihrer Hand gegriffen. Beide Mädchen saßen ganz
still zusammen unter dieser alten Weide, die immer noch sanft im Wind wehte und
sagten eine ganze Weile nichts.
Auf einmal verstand Susi wieso Theresa all das Übel immer weggelacht hatte, wieso
sie schwere Themen lächerlich machen musste, um diese zu ertragen. Sie verstand,
dass Theresa wohl schon zu viel Übel ertragen hatte.
„Du solltest dem Mädchen sagen, dass du es nicht so meintest. Du kannst ihr ja sagen,
dass du ihren Schmerz nicht kennst, aber dass das auch nicht wichtig ist. Denn
es war nicht richtig was der Papa getan hat.“
Susi hielt noch immer Theresas Hand als sie ihrer Freundin dazu riet. „Erzählst du
mir irgendwann was dir passiert ist?“ Fragte Susi ganz leise hinterher.
„Irgendwann!“ Antwortete Theresa und klammerte ihre Finger noch etwas fester um
die von Susi.
Ich weiß nicht was Theresa passierte. Wir müssen auch gar nicht wissen was ihr zugestoßen ist. Ziemlich sicher werden wir nie erfahren was dazu geführt hatte, dass dieses
Mädchen zwar so locker und leicht wirkte und damit doch nur versuchte, die Schwere in ihrem Leben zu übermalen.
Ich kann euch aber davon erzählen, dass sie mit ihrem Nachbarsmädchen gesprochen
hatte. Sie hatte dem Mädchen dabei geholfen mit der Mutter zu reden und ich
kann euch davon berichten, dass dies der erste Schritt aus ihrem eigenen Opferglauben
war. Wir sind nicht alle gleich, wir halten nicht alle das selbe aus und wir
verarbeiten alle auf die unterschiedlichsten Weisen die Dinge, die in unserem Leben
passieren. Auch haben wir alle die unterschiedlichsten Strategien erlernt, die uns
dabei helfen mit Problemen umzugehen.
So kann es eben sein, dass ein kleines Mädchen lernt, jedes Problem wegzulachen,
einfach weil es der einfachste Weg für sie ist. Darüber zu urteilen und ihm lediglich
Flausen und Unsensibilität zu unterstellen wäre dabei mehr als überheblich.
Warum also so ein schweres Thema für eine kleine leichte Sommerhose?
Weil es so wichtig ist, nicht nur das luftig, leichte Obendrüber zu sehen, sondern
eben auch, dass jede Naht dazu führt, dass diese Hose zusammenhält. Welche Gedanken
dabei in eurem Kopf umher kreisen, bleibt euer Geheimnis. Das eure Hände
etwas erschaffen können dafür um so mehr eure Gewissheit.
 
Im E-Book enthalten: - 1x ausführliche, bebilderte Anleitung - Schnittmuster im DIN A4 Format zum selber drucken in Ebenen aufgeteilt - Schnittmuster im DINA A0 Format, zum plotten lassen in Ebnen aufgeteilt. Dateiformat: PDF
 
Das Schnittmuster ist nur für den privaten Gebrauch!
 
Beachte bitte: Es handelt sich hierbei um Dateien, nicht um bereits gedruckte Schnittmuster oder Anleitungen. Du benötigst, um die Ebooks zu lesen und zu drucken, einen haushaltsüblichen DINA4 Drucker und einen PDF-Reader auf deinem PC. Die Schnitte kommen in der Regel gezippt zu dir und lassen sich am Handy sowie am PC mittels eines kostenlosen Entpackungsprogrammes problemlos entzippen. Für Hilfe oder bei Problemen stehen wir dir selbstverständlich gerne zur Verfügung. Nach Zahlungseingang bekommst du eine Mail mit den Downloadlinks, beachte bitte dass kann 1-2 Stunden dauern!